So kann ich den Fehlerspeicher meines Autos selbst auslesen!
26.01.2023

Sie wissen nun also aus dem vorangegangenen Beitrag, dass moderne Fahrzeuge für die rasche Fehlersuche mit einem On-Board-Diagnosesystem (OBD2) ausgestattet sind und entdeckte Störungen im Fehlerspeicher hinterlegt werden. Weiters, dass es durchaus sinnvoll ist, den Fehlerspeicher Ihres Autos in regelmäßigen Abständen auslesen zu lassen, da sich dadurch möglicherweise gröbere Defekte und somit teure Reparaturen vermeiden lassen.Und das spart Geld!

Was brauche ich zum Auslesen des Fehlerspeichers?

Das Auslesen des Fehlerspeichers können Sie in Ihrer Werkstatt erledigen lassen, aber mit einigen Hilfsmitteln auch allein durchführen – und dafür muss man ausnahmsweise nicht der große Experte sein. Die Voraussetzungen dafür sind:

  • Ihr Auto ist mit dem bereits erwähnte On-Board-Diagnosesystem (OBD2) ausgestattet (verpflichtend für Benziner ab Baujahr 2001, Diesel ab Baujahr 2004)
  • Sie verfügen für das Auslesen über das entsprechende Gerät (und zwar Diagnosegerät, Laptop oder auch Smartphone mit entsprechendem Adapter!) bzw. die entsprechende Software

Verfügt Ihr Auto also über ein OBD2, hat es auch eine entsprechende Schnittstelle bzw. Buchse. Meistens befindet sich diese Buchse unter dem Armaturenbrett oder auch in der Mittelkonsole. Sollten Sie diese nicht finden, hilft ein Blick in die Bedienungsanleitung des Fahrzeugs.

Auslesen mit einem Diagnosegerät

OBD2-Diagnosegeräte gibt es zu den unterschiedlichsten Preisen, je nachdem wie exakt und detailliert das Diagnosetool auslesen soll. Manche sehr günstige Diagnosegeräte können zwar die Modelle jedes Herstellers auslesen, haben allerdings mitunter Probleme mit herstellerspezifischen Codes. Diese sind beschränkt auf die wichtigsten Basis-Funktionen. In einem solchen Fall hilft nur ein spezielles Gerät des Herstellers.
Das Diagnosegerät muss nun via OBD2-Schnittstelle mit dem Auto verbunden werden. (In Ausnahmefällen kann es sein, dass man auch einen Adapter für die Verbindung zwischen Gerät und Buchse braucht, der ebenfalls Im Fachhandel über Internet erworben werden kann)
Bereits nach kurzer Zeit werden die gespeicherten Defekte in Form der vierstelligen Codes auf dem Diagnosegerät angezeigt. Die meisten Geräte bieten auch eine direkte Übersetzung des Fehlercodes an, die Buchstaben-Zahlen-Kombination kann aber auch im Internet dechiffriert werden.

Ein Beispiel für einen solchen Code: P0304 – Zylinder 4 Fehlzündung

Nun können Sie – ebenfalls mithilfe des Diagnosegeräts – den Fehler löschen und hoffen, dass er nicht wieder auftritt. Oder aber Sie machen sich an die Reparatur. In beiden Fällen braucht es Erfahrung, vor allem dann, wenn (Ihnen) nicht eindeutig klar ist, ob es sich um ein relevantes Problem handelt bzw. wie der Fehler behoben werden kann!

Das Auslesen des Fehlerspeichers mit dem Laptop

Wer den Fehlerspeicher seines Autos mit dem Laptop auslesen will, braucht dafür eine spezielle Software, die die gespeicherten Codes auf dem Laptop anzeigt. Weiters benötigen Sie einen Diagnose-Adapter, mit dem Sie den Laptop mit der OBD2- Schnittstelle verbinden können. Zusätzlich kann – wie oben beschriebenen – ein weiterer Adapter notwendig werden.

Das Auslesen des Fehlerspeichers mit dem Smartphone

Da moderne Smartphones geradezu alles können, vermögen manche auch das Auslesen des Fehlerspeichers. Dazu brauchen Sie eine entsprechende App (oftmals kostenlos) sowie einen Bluetooth-OBD2-Stecker, um das Smartphone mit dem Auto verbinden zu können.

Was, wenn mein Fahrzeug kein OBD2 besitzt?

Einige Fahrzeuge ohne OBD2 besitzen möglicherweise auch einen Fehlerspeicher, allerdings ist das Auslesen deutlich komplizierter – der Besuch einer Werkstatt ist in diesem Fall nahezu unumgänglich.

Und zu guter Letzt: das richtige Interpretieren der Meldungen

Der Fehlerspeicher verzeichnet zwar alle Unregelmäßigkeiten, die ihm von Sensoren gemeldet werden. Die Ursache für diese Meldungen kann er jedoch nicht wiedergeben. So kann zum Beispiel im Falle einer Fehlermeldung des Abgassystems zum Beispiel gar kein Problem mit den Abgasen bestehen. Möglich wäre auch eine defekte Lambdasonde oder auch einfach nur ein Kabelbruch. Spätestens hier kommt man um einen Besuch in einer Werkstatt nicht umhin. Denn für die finale Diagnose vom Profi ist der Eintrag im Fehlerspeicher nur ein Eingrenzen der möglichen Fehlerquellen.

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